Samstag, 6. Februar 2010

Die kurze Geschichte des Bonus in der Schweiz

Wie hat die US-amerikanische Bonus-Manie eigentlich die Schweiz erfasst?

Indem Martin Ebner, Kurt Schiltknecht und Christoph Blocher drei Visionen hatten. Die Geschäftsidee der "Pharma-Vision" bestand darin, dass sie das Anlagevermögen zu 98,3 Prozent in Roche-Aktien legten. Weil in der Folge die Roche-Aktien an Wert zulegten, stiegen die Aktien der Pharma-Vision parallel. Für diese "Leistung" honorierte sich der Verwaltungsrat der Pharma-Vision : Allein für die Jahre von 1992 bis 1995 kassierte Christoph Blocher 12 Millionen Franken.

Daneben gründete Martin Ebner zusammen mit Kurt Schiltknecht eine BK-Vision und eine Stillhalter-Vision. Deren Geschäftsidee bestand darin, dass das Anlagevermögen vornehmlich in die in die damalige SBG, heute UBS gesteckt wurde. Für diese Leistung bezog Verwaltungsrat Kurt Schilknecht ein persönliches Honorar von 5 Millionen Franken, allein zwischen 1992 und 1995.

Am meisten verdiente Martin Ebner. Er sass in allen drei Visionen, der Pharma-, der BK- und der Stillhaltervision. Dafür wurde der Blondschopf mit 17 Millionen Franken honoriert innert vier Jahren.

Klar, das waren ertragsabhängig Honorare mit ehrgeizigen Zielen. Wäre der Aktienkurs der drei Visionen nicht gestiegen, hätten sich die drei Verwaltungsräte keine Honorare ausbezahlt. Aber das Risiko war schon damals gering. Einen "Malus"? So etwas gab es schon damals nicht.

Ein prominenter Kritiker dieser visionären Salär-Praxis war Hans Kaufmann, damals Analytiker und Fondsverwalter bei der Bank Bär, heute SVP-Nationalrat: «Masslos», meinte er zu solchen Honoraransätzen.

Ähnlich reden Blocher und Schiltknecht über die heutigen "Abzocker".

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