Mittwoch, 27. April 2011

Klapproths Geplapper

Gestern wieder mal "10 vor 10" gesehen. Ein ehemaliger Fernsehmitarbeiter darf sein privates Reiseunternehmen vorstellen. Und gibt die Information preis, dass die der hohe Anteil der Jugendlichen unter den Demonstranten in Syrien von der Demografie herkomme. Das wissen wir seit Tunesien, Jemen und Ägypten selber. In den Nachrichten reiht Klapproth Zahlen aneinander über Verschuldungsquoten verschiedener EU-Staaten in Prozent. In Prozent von was, sagt uns niemand. Dann gibts einen Beitrag über die Tour des Wahlkämpfers Toni Brunner im Schneefall - ein Film vom Februar. Die relevanteste News von gestern ist eine Vorhersage eines Meteo-Moderators im trockenen Gebüsch über die zu erwartenden Regenfälle im nächsten Sommer. Der grosse Rest: Klapproths übliche Kalauer: mässig lustig, saftig betont.

10 vor 10: Höchste Zeit zum Abschalten!

Samstag, 16. April 2011

Lockvogel Gymnasium


Höchste Zeit, dass Eltern begreifen, dass ihre Kinder die Gymi-Prüfung nicht unbedingt bestehen müssen. Im Gegenteil . Der neue "Königsweg" geht so: Berufslehre, Berufsmatur, Fachhochschule. Wer das schafft, hat alles im Sack: Praxis, Theorie - und am Ende meist mehr Lohn als die traditionellen Akademiker.

Vor allem aber ist dieser Weg offen für alle:

Auch für Buben, denen unsere sprachlastigen Gymasien den Zugang versperren.

Und sogar für Jugendliche, die keine Eltern haben, die ihrerseits schon an einer Universtität studiert haben. Also für Einwanderer und Secondos.

Richtig: All das steht im Magazin von heute. All das habe ich schon in einem Buch behauptet (hier).

Schön ist einfach , dass ich dafür zitiert werde. Danke!

Freitag, 15. April 2011

Lockvogel Polizei

Die Stadtzürcher Politzisten blasen ab heute zu eine einem einzigartigen sozialen Experiment, das weltweit für Furore sorgen wird:

Was geschieht, wenn die Ordnungsmacht bei kleinen Vergehen keine Ordnungsbussen mehr verhängt? Brechen dann alle Dämme?

Oder passiert überhaupt nichts, weil sich die Bürgerinnen und Bürger auch ohne Geld-Androhung anständig und rücksichtsvoll verhalten?

Ich tippe auf das Zweite.

Donnerstag, 14. April 2011

Lockvogel Credit Suisse

Höchste Zeit, ein neues Konto zu eröffnen: "2,25 Prozent" sehe ich gross auf den Plakaten. Eine schönes "Premium"-Angebot, denk ich.

Im Kleingedruckten steht: Dieser maximale Zins gilt nur nur für Gelder, die neu herein kommen. Man darf bis 100'000 Franken einzahlen, dann fliesst dieser Zins sechs Monate lang. Danach ist Schluss. Danach gilt wieder der stinknormale Sparzins, bei der Credit Suisse maximal 1 Prozent für ein Zinsstufen-Anlage-Konto.

Was erreicht die Credit Suisse damit? Mein persönlicher CS-Berater Marc erklärt es so: "Wir verärgern die bisherigen Kunden. Die rennen mir die Türen ein, sie wollen ihre bestehende Konti in Premium-Kont umwandeln. Doch das dürfen wir nicht".

Besonders ärgern sich jene Kunden, die vor kurzem ers ein neues Konto eröffnet haben.

Und die Moral von der Aktion: Was sich Swisscom, Sunrise und Orange erlauben, sollte eine Bank nicht nachahmen. Es ist auf lange Sicht kaum klug, die neuen Kunden zu belohnen - und die alten zu bestrafen.

Mittwoch, 13. April 2011

Lockvogel VW

Höchste Zeit, ein neues Auto zu kaufen: "5000 Franken Umwelt-Rabatt" sehe ich gross auf den Plakaten. Eine schöne "Schrottprämie", denk ich.

Im Kleingedruckten steht: Dieser maximale Rabatt gilt nur für die Limousine Phaeton:(auf deutsch: "die Strahlende"). Sie ist ab 96'000 Franken im Angebot, wiegt mehr als zwei Tonnen schwer und stellt mit einem Benzin-Verbrauch zwischen 8 und 16 Litern pro Kilometer sicher nicht das Umwelt-verträgliche Modell dar, das man besser heute als morgen postet.

Freitag, 8. April 2011

Fall Freisinn (4)

Heute erahlte ich einen Brief der Zürcher FDP, gerichtet an alle Mitglieder. Darin erfahre ich, dass sich eine "Richtungsänderung oder neue Programme" nicht aufdrängen. Der Rest tönt nach Durchhalteparole: "Wir haben zusammen gekämpft, zusammen verloren und wir stehen zusammen wieder auf!"

Nur etwas soll sich ändern: Die FDP wird "prägnanter", fokussierter und auch lauter auftreten".

Mir persönlich genügt es eigentlich schon, die FDP würde prägnant, fokussiert, laut auftreten.

Um welche Inhalte aber geht es?

"Gesunde Finanzen, tiefere Steuern, sichere Arbeitsplätze und Sozialwerke, eine realistische Energie- und Umweltpolitik, Abbau sinnloser Bürokratie". Und nicht vergessen: "Die Freisinnigen stehen für den bilateralen Weg und gegen den EU-Beitritt".

Diese Botschaft sollen wir "in Leserbriefen, Blogs, Online-Foren etc" verbreiten - "laut und mit Überzeugung!"

. Was ich hiermit tue. Um noch zu ergänzen:

Auf diese Weise werden wir Freisinnigen auch die nächsten Wahlen verlieren.

Donnerstag, 7. April 2011

Fall Freisinn (3)

Seit dem Erfolg der SVP schielte die FDP auf die SVP. Das kam bei uns Freisinnigen schlecht an.

Mit dem Erfolg der Grünliberalen schielt die FDP auf die Grünliberalen. Das kommt bei uns Freisinnigen schlecht an.

Wir wollen, dass Freisinn Freisinn bleibt. Radikal, liberal, weltoffen. Die alte Parole "Mehr Freiheit, weniger Staat" muss ins 21. Jahrhundert übersetzt werden.

Heute fordern wir eine starken Staat. Damit alle Menschen die gleichen Startchancen haben, um sich im freien Wettbewerb zu behaupten. Zu diesem Zweck braucht es Infrastruktur: Schulen, Spitäler, öffentlicher Verkehr, soziale Mindeststandards, mit denen alle auskommen können).

Wir Freisinnige wünschen so wenige Vorschriften wie nötig und so "richtige" Preise wie möglich: ökologische Steuern wirken gegen die Umweltzerstörung, ökologischen Subventionen nützen der Landwirtschaft.

Wir vertrauen dem freien Markt, aber nicht blind. Konsequent kämpfen wir gegen Kartelle, Monopole, Handeslabarrieren. Schliesslich haben wir alle erfahrenen: Grossbanken bergen wie Atomkraftwerke Grossrisiken (für die im Ernstfall kein "Eigentümer" gerade steht oder gar haften muss.

So viel zum Programmatischen.

Jetzt zum Praktischen :Die FDP überlegt sich, das Referendums gegen die Buchpreisbindung zu ergreifen. Sonst habe ich in den letzten Wochen und Monaten leider nichts gehört.

Mittwoch, 6. April 2011

Fall Feisinn (2)

Nach der Wahl ist vor der Wahl. Die FDP positioniert sich mit Blick auf die eidgenössischen Oktober-Wahlen unter dem Stichwort "Bürokratie-Stopp". Das tönt gut. Damit die Partei beim Publikum ankommt, lanciert sie eine Volksinitiative. Das verspricht viel.

Konkret sollen zwei neue Artikel, die in die Bundesverfassung aufgenommen werden. Wörtlich heisst es: "...Jede Person hat Anspruch darauf, dass: a. Gesetze verständlich sind und einfach, unbürokratisch und effizient angewandt werden; b. Verwaltungen und Gerichte ihre Angelegenheiten schnell, einfach und unbürokratisch behandeln. …Dazu treffen sie Massnahmen, um die Regelungsdichte und die administrative Belastung für die Wirtschaft so gering wie möglich zu halten; sie berücksichtigen dabei insbesondere die Anliegen der Kleinst- bis mittelgrossen Unternehmen..."

Das wär's schon. Ist jemand dagegen? Nein. Wird damit die Bürokratie gestoppt? Kaum. Und was passiert, wenn diese Initiative beim Volk durchkommt? Es werden zwei weitere Paragrafen geschaffen, die man zwecks Bürokratie-Stopp ebenso gut streichen könnte. Ohne dass es jemand merkt.

Dienstag, 5. April 2011

Fall Freisinn

Als neues Mitglied des alten Zürcher Zürcher Freisinns gehörte ich zur Minderheit, die vergangenes Wochenende gewählt hat - sogar linientreu.

Doch je länger der Wahlkampf andauerte, je mehr Werbematerial in meinen Briefkasten flatterte, umso stärker habe ich mich gefragt: Warum soll ich ausgerechnet FDP wählen?

Auf allen Broschüren, Inseraten, Flyers das gleiche Bild: Bieder. Steif. Herausgeputzt. Nichtssagend.

Wäre ich Konsulent, würde ich raten:

Die FDP muss nicht unbedingt anders antreten. Sie müsste zunächst einmal auftreten. Mit Personen, die sich wohl fühlen in den Kleidern, in denen sie sich fotografieren lassen. Mit Personen, die etwas zu sagen haben. Und wenn sie schon keine Ideen haben sollten, dann muss ihnen halt ein Werbetexter einen halbwegs klingenden Satz in den Mund legen.


Es lag sicher nicht am Geld, dass der Zürcher Freisinn die Zürcher Wahlen verloren hat. Viel eher daran , wie die Partei ihre Mittel eingesetzt hat.

Montag, 4. April 2011

Grün wählen! Grün leben?

Nach den Wahlen im Kanton Zürich stellen sich alte Fragen neu - aus linker wie aus liberaler Sicht.

Denn eigentlich müssten wir doch konsequent sein - als Individuum wie als Gesellschaft.

Die "Südeutsche" brachte dazu eine schönen Kommentar. Mehr....

Freitag, 1. April 2011

So sparen wir Mühleberg


Mein kleiner Beitrag
zur grossen Debatte:


Hier