Montag, 16. Juli 2012

Mein Libor

Gehören auch kleine Leute wie ich zu den Geschädigten des Libor-Skandals?

Tatsächlich hängt meine Hypothek am 1-Monats-Libor. Dieser Zins beträgt zur Zeit 0.03 Prozent. Meine Hausbank, die Credit Suisse, rundet diesen womöglich "manipulierten" Marktzins auf 0,05 Prozent auf. Dann schlägt die Credit Suisse ihre Marge drauf: in meinem Fall 0,75 Prozent. Also bezahle ich zurzeit 0,8 Prozent Jahreszins.

Der genaue Zins wird von Monat zu Monat neu festgelegt resp. "manipuliert". Solange der 1-Monatszins in London aber nicht über 0.05 hinaus schiesst, bleibt "mein" Jahreszins bei 0,8 Prozent.

Klar, der Libor kann steigen. Als ich meine Libor-Hypothek abgeschlossen habe, auf dem Höhepunkt der Finanzkrise im November 2008, lag er auf  1,1 Prozent. Deswegen musste ich damals 1,85 Prozent Jahreszins zahlen, wie hier offen gelegt. Danach ist dieser Zins Monat für Monat gesunken - bis hinunter  auf die jetzigen 0,8 Prozent.

Das ist kein schlechter Deal, finde ich, Schon im November 2008 war ich sehr zufrieden. Heute bin ich geradezu begeistert. Nie in meinem Leben hätte ich gedacht, dass ich je 0,8 Prozent Jahres-Schuldzinsen zahlen muss.  Das nenne ich praktisch gratis.

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