Samstag, 7. März 2009

Zum Niedergang der USA

Stellen wir uns vor, Uncle Sam möchte der EU beitreten, um am Euro teilhaben zu können. Warum nicht? Kroatien, die Türkei wollen auch.

Aber da stellen sich ein paar unabhängige Schweizer quer: "No Chance", sagen sie, und verweisen auf die Kriterien von Maastricht, wonach das jährliche öffentliche Defizit (Nettoneuverschuldung) nicht mehr als 3 Prozent des Bruttoinlandprodukts betragen dürfe.

Während die USA gemäss ihrem neuen Haushaltsplan für 2009 sage und schreibe 12 Prozent anpeilen.

Okay, so etwas lässt einen Barack Obama kalt, solange sich die Europäer selber auch nicht an ihre Regeln halten. Da hat Barack Obama sogar Recht. Müsste Angela Merkel persönlich in Brüssel anklopfen, würde ihr nicht einmal Sarkozy die Tür öffnen. Excusez-moi, aber zuerst müsse der einstige "Musterknabe" Deutschland seinen eigenen Haushalt in Griff bekommen.

Angela Merkel wiederum könnte mit ihrem Finger auf die Euro-Länder im Durchschnitt zeigen, die sich 2009 mit 4,5 Prozent des Bruttoinlandprodukts neu verschulden wollen. Und was tun eigentlich die Japaner? Richtig, die planen für 2009 eine Verschuldungsquote von 5,6 Prozent.

Tatsächlich gibt es lediglich zwei Länder auf der Erde,welche die strengen Maastrichter Kriterien zur Zeit erfüllen : Kanada mit einer geplanten Neuverschuldung der öffentlichen Haushalte von 2,4 Prozent, und die Schweiz mit einer solchen von 1,7 Prozent.

Aber Kanada will der EU so wenig beitreten wie die Schweiz, und die Schweiz will der EU so wenig beitreten wie die USA. Die USA nämlich brauchen gar keinen Euro, so lange sie ihren Greenback haben, in welchem sie sich laufend neu und fröhlich weiter verschulden können.


Den nötigen Kredit erhalten die Amerikanerinnen und Amerikaner von den Chinesinnen und Chinesen. Diese erzielen 2009 einen geschätzten Zahlungsbilanzüberschuss in Höhe von 6,1 Prozent ihres Bruttoinlandprodukts - und legen diese gigantische Summe in erster Linie in den USA und in zweiter Linie in der Euro-Zone und in dritter Linie in Japan an. Sofern sie sich auch in nächster Zeit so verhalten wie in früheren Zeiten. Diese Prozesse müssen aber nicht ewig so weiter gehen wie bisher.

Welchen Schluss ziehe ich daraus?

Dass die nächste Krise eine Währungskrise sein wird und ich deswegen keinen Cent auf auf den Dollar wette und auch keinen auf den Euro. Da lasse ich mein Geld lieber in Schweizer Franken liegen - selbst wenn der Zins auf Null Komma Null Prozent absinken sollte!

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Vielen Dank für die immer wieder interessanten Gedanken. Ein Hinweis: Rumänien und Bulgarien sind im Gegensatz zu Kroatien und der Türkei EU-Mitglieder.

Markus Schneider hat gesagt…

Danke: ha's sofort berichtigt.