Freitag, 3. April 2009

Früher oder später

Ich habe vorhin in meinem Blog zurückgeblättert, besonders auf die Kommentare zur Geldpolitik der Nationalbank geachtet, und dabei
erkannt:

in einigen Punkten habe ich recht bekommen - leider.

Am Anfang war die Schweizerische Nationalbank nur rhetorisch bei der Sache.

Sie wollten die kurzfristigen Zinsen drücken, hiess es. Aber die Herren der Nationalbank folgten ihren eigenen Worten nicht. Im Gegenteil: Die kurzfristigen Zinsen
schossen sogar über die langfristigen hinaus. Damit wurde die Zinsstruktur invers.


Und eine inverse Zinsstruktur ist das sichere Zeichen, dass die Rezession kommt - eher früher als später.


Jetzt ist die Rezession da, und schlimmer : aus ihr ist eine Deflation geworden. Das allgemeine Preisniveau sinkt, wie am heutigen Tag offiziell zugegeben wird.



Jede Deflation ist - rückblickend gesehen - der sichere Beweis dafür, dass die vorherige Geldpolitik nicht genügend expansiv war. Das geben die Herren der Nationalbank verblümt zu, drücken forsch aufs Pedal, senken die kurzfristigen Zinsen und schwächen den Franken weiter.

Logischerwiese explodiert jetzt die Geldmenge. Plastisch sieht man das in der grafischen Darstellung der Geldmenge M1.


Eine derartige Aufblähung der Geldmenge ist das sichere Zeichen dafür, dass es eher früher als später zur Inflation kommen wird.

Und so wie ich die Herren der Nationalbank von damals kenne: reagieren sie auf Inflationsgefahren nicht bloss resolut, sondern "zu resolut". Dann

schaffen sie, wie Markus Lusser in den späten 80er und frühen 90er Jahren, eine Rezession.

Alsostellt sich heute Freitag, 3. April , am Tag, an welchem in der Schweiz offiziell die Deflation beginnt, eine ganz andere Frage:

Wann beginnt die Nationalbank , die drohende Inflation zu bekämpfen?

Ich hoffe für uns alle: Eher später als früher!

Keine Kommentare: