Sonntag, 4. Mai 2008

Ich bin kein 68er

1968 war ich acht. Als ich an die Uni kam, um Ökonomie zu studieren, war ich neunzehn.

Da hsbe ich ich die68er zugleich bewundert und gehasst, beides aus dem gleichen Grund. Sie redeten immer so gescheit daher, dass ich sie kaum verstand. Sie empfahlen mir Bücher, etwa von Peter Weiss, die ich brav las, aber nicht verstand.

„Mein“ Rudi Dutschke warRolf Niederhauser. Langes Haar, abgewetzte Lederjacke, stand während den Vorlesungen immer lässig an die Wand gelehnt, rief spontan dazwischen, um dann zu längeren Referaten anzusetzen, beginnend mit Adam Smith, verweisend auf David Ricardo,den Basler Dogmengeschichtler Edgar

Salin zitierend, endend mit Karl Marx.

Rolf Niederhauser, ein gelernter Elektromonteur aus Solothurn, wurde später von Peter Bichsel gefördert und selber Schriftsteller. Er schrieb gescheit.

Nun kommen zwei andere 68er, zwei meiner Berufskollegen, Eugen Sorg und Res Strehle. Sie erzählen von damals. Aber sie tun dies in auf eine heitere, anekdotische Art, dass ich sie sogar verstehe.


Warum habe ich die 68er damals benieden, ja bewundert? Weil sie alt genug waren, um bei etwas mit dabei zu sein, wovon ich keine Ahnung hatte. Aber jetzt nachlesen kann.


Eugen Sorg, Res Strehle: „Mein Leben als 68er". Buch bestellen


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