Freitag, 23. Januar 2009

Und jetzt? Die Deflation!

Während meines stillschweigenden Betrachtens der weissen Raben auf exotischen Briefmarken, das sich bald zehn Tage lang hinhält,bilde ich mir ein, einen neuen Schwarzen Schwan entdeckt zu haben: Die Deflation! Niemand rechnete ernsthaft damit, schon gar kein namhafter Experte. Denn wenn ein einzelner Detailhändler wie die schweizerische Coop ein paar Preise von ausgewählten Markenartikeln senkt, dann ist das doch keine Deflation: erklären uns die Chefs der Schweizer Nationalbank.

Aber was sehe ich, wenn ich mir einen neuen Computer kaufen will? Dass ein neues Zeitalter ausgebrochen ist. Früher war ein Laptop ein Laptop, er kostete immer etwa gleich viel, knapp zwei tausend Franken. Was sich damals laufend geändert hat, war der Inhalt. Wir erhielten zum gleichen Preis immer bessere Leistungen.

Und jetzt? Jetzt sinken die Preise querbeet, von den Desktops zu den Laptops, und wenn das so weiter geht, wird Apple demnächst nicht mehr die Speicherkapazität seiner iPods steigern, sondern endlich den Preis senken. Das ist ein Trend, der, wie wir heute in der Zeitung lesen , noch weitreichende Konsequenzen haben wird. Von Google, HP, Logitech bis zu Microsoft, die besten Konzerne vom Silicon Valley bis zur heimischen Waadt reagieren mit ersten Entlassungen.

Und: Dieses Phänomen muss nicht unbedingt auf die neue digitale Welt beschränkt bleiben. Auch in der Auto-Industrie, so demonstrierte uns vor ein paar Monaten der indische Konzern Tata, steht diesselbe Revolution an. Wir Konsumenten erhalten immer das Gleiche - aber für immer weniger Geld.

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4 Kommentare:

Wiachiana-Verlag hat gesagt…

Dieses Geld zahlen wird dann einfach anderswo - für höhere Steuern (weil die Sozialhilfe explodiert) oder für höhere Beiträge an Invaliden- und Arbeitslosenversicherung (weil die Leute entlassen werden und Langzeitarbeitslose von den Gemeinden in die IV abgeschoben werden). Im Endeffekt wird's nur schlimmer.

Anonym hat gesagt…

Apple senkt die iPod-Preise schon lange.

Bitte erst recherchieren, dann schreiben. Oder sich nicht mehr als "Journalist" bezeichnen.

Anonym hat gesagt…

Inflation sollten wir übrigens weiter auf der Rechnung haben.

Einerseits hatten wir sehr hohe Inflation, nur wurden die Zahlen manipuliert. Die tatsächliche Inflation wurde als "gefühlt" diffamiert, dabei war es gerade umgekehrt.

Heute weiss im Ergebnis niemand mehr, wie hoch die Inflation ist. Aber jeder weiss, dass das gigantische Geldmengenwachstum der letzten Monate in eine Hyperinflation münden muss.

Vorher mag es ein bisschen Deflation geben, aber Inflation wird uns nicht verlassen. Sie hat uns noch nie verlassen, sie steckt im System drin, Zinseszins gilt eben gerade auch für Schulden, nicht nur für das Sparen.

Markus Schneider hat gesagt…

Ein iPod Classic kostet heute SFr 379.00. Ungefähr so viel habe ich 2004 für meinen ersten iPod bezahlt, den ich übrigens immer noch benutze, obschon er nur 16 GB Speicher hat und der Bildschirm etwas verkratzt ist...