Dienstag, 27. April 2010

H stellt sich vor


H, weiss H, kommt als einziger Laut in allen Sprachen vor. Im Anfang, denkt H, war nicht das Wort, sondern ein gehauchter Laut, aus dem alles Weitere sich ergab.

1999 haben Felix Kauf und Michel Mettler begonnen, sich Episoden rund um H zu schicken. Entstanden sind 86 Kurz- und Kürzestgeschichten, die den Flaneur der Nullerjahre umkreisen:

In loser Folge zeigt sich H, ganz mit sich selbst beschäftigt und immerzu auf Wirkung bedacht, in alltäglichen Situationen, die darum keine sind, weil Hs Anwesenheit sie in Spiegelkabinette verwandelt.

Mit Zeichnungen von Andres Lutz.

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Samstag, 24. April 2010

Hat Hans-Rudolf Merz einen Hirnschaden?

Ich habe einen. Einen nachweisbaren. Aber ich behaupte deswegen nicht, ich wüsste genau, was ein Hirnschaden ist. Ich bin schon glücklich, in der Lage zu sein, die Titel-Story im heutigen Magazin lesen und grob erfassen zu können.

Darin wird übrigens nicht explizit behauptet, Bundesrat Merz habe einen Hirnschaden. Diese Diagnose wird vielmehr in den Raum gestellt, indem ein mir bis anhin unbekannter Psychiater mit Namen Bernath wie folgt zitiert wird:

"Ich glaube nicht, dass man sich erholt. Das glaube ich keinem Einzigen."

Bernath war selber Patient. Sein Herz hatte, ähnlich wie bei Bundesrat Merz, zehn Minuten lang ausgesetzt. Das war vor acht Jahren gewesen. "Ich müsste einen schweren Hirnschaden haben, eigentlich», sagt der Psychiater Bernath. "Das Problem liegt darin, dass man es nicht merkt, wenn man einen Hirnschaden hat. Ich habe damals genau geschaut, wie mir die Leute begegnen, und die Leute waren ihrerseits auch am Abpassen, ob man bei mir etwas merkt. Alle haben mich zweiflerisch betrachtet, in ihren Gesichtern stand immer diese unausgesprochene Frage."

Was Bernath inhaltlich sagt, kann ich trotz meines nachweisbaren Hirnschadens voll bestätigen:
Ja, das Problem liegt tatsächlich darin, dass man es selber nicht unbedingt merkt, wenn man einen Hirnschaden hat.

Belegt wird die These, wonach Hans-Rudolf Merz nach seinem gefährlich lange anhaltenden Herzstillstand womöglich einen Hirnschaden erlitten haben könnte, mit "Aussetzern", wie sie beim amtierenden Finanzminister offenbar vorkommen. Konkret wird dies zum Beispiel anhand folgender Anekdote erzählt:

"In der letzten Frühlingssession, während der Debatte über das Doppelbesteuerungsabkommen mit den USA, stellte Stähelin (gemeint ist ein Ständerat aus dem Thurgau) Merz die Frage, wie sich dieses neue amerikanische Gesetz, der Foreign Account Tax Compliance Act, der am gleichen Tag in den USA durch den Senat ging und ab 2013 den automatischen Informationsaustausch erzwingen wird, zum Doppelbesteuerungsabkommen verhalte. Merz beantwortete die Frage nicht. Merz habe es "schlicht und einfach nicht im Griff gehabt", sagt Stähelin.

Nun habe ich diese Frage von Stähelin, die offenbar spontan gestellt wurde, einmal gelesen. Dann ein zweites Mal. Und seither frage ich mich, wer hat hier - neben mir - einen Hirnschaden?

a) Bundesrat Merz, der auf eine derart simple Frage schlicht nicht souverän antworten kann?

b) Ständerat Philipp Stähelin, der als mehrfacher Verwaltungsrat im Gesundheitswesen indirekt zu womöglich voreiligen Diagnosen Hand bietet?
c) der vermeintlich gesunde Journalist, der via Magazin hirnkranke Leute wie mich zu hinterhältigen Fragen verleitet?

Montag, 19. April 2010

Faceboook vs. Google

Die Gruppe von Facebook kämpft gegen die Truppe von Google, was .sogar kleine Leute wie ich zu spüren bekommen. Bisher liess ich meinen Blog, den ich mit einer Gratis-Sofware von Google füttere, gratis und automatisch auf Facebook mitlaufen. Das klappte hervorragend. Es dauerte drei, vier, maximal fünf Stunden, dann wurden mein Posts auf Facebook aufgeschaltet. Manche meiner vielen Facebook-Freunde regierten sogar. Während die wenigen Leserinnen und Leser meines Blogs still schweigen - und im besten Fall anonym kommentieren.

Doch heute? Da dauert es drei, vier, manchmal fünf Tage, bis zum Beispiel diese lumpigen paar Worte auf Facebook erscheinen. Was tun? Wie alle direkt ins Facebook schreiben, ob ich zur Asche von Island und den zu meiner Freude fehlenden Spargeln aus Peru und Mexiko etwas zu sagen hätte?

Mehr zur Taktik von Facebook

Freitag, 16. April 2010

Scheindebatten

Auch wenn das "jugoslawische Modell" überwunden und Ota Sik gestorben ist, die Schweizer SP bleibt die Schweizer SP. So wie die Schweizer Armee nie die beste der Welt sein wird, nur weil Ueli Maurer gegen seinen Willen "Sicherheit durch Kooperation" befiehlt. Es ändert sich nichts, wenn die Aktionäre der UBS den alten Herren der UBS die Décharge erteilen oder nicht.

Es muss heute Abend auch niemand die "Arena" schauen. So gewinnen wir Zeit und gute Laune!

Donnerstag, 15. April 2010

Die Tragik des Kaspar V.

Als freisinniger Finanzminister war er angetreten, den Schlendrian seiner sozialdemokratischen Vorgänger Otto Stich und Willi Ritschard vergessen zu machen. Er ist dabei grandios gescheitert. Kein Finanzminister hat den zukünftigen Generationen der Schweiz so viele Schulden beschert wie er. Diesbzüglich schneidet sogar Kaspars freisinniger Nachfolger besser ab. Der hat sein Gesicht anderswo verloren.


In der Zwischenzeit ist Kaspar V. als freisinniger Ex-Finanzminister angetreten, das Abzocken seiner freisinnigen Kollegen bei der grössten Schweizer Bank auf sozialdemokratische Art zu lösen. Indem er das nötige Vertrauen schafft bei Jung und Alt, Arm und Reich, im In- und Ausland. Darauf warten wir nicht erst seit gestern.

Dienstag, 6. April 2010

Das Ziel ist der Weg




Wer mit dem ""Wanderpapst der Schweiz" (der Spiegel über Thomas Widmer) geht, ist unterwegs durchs ganze Jahr im ganzen Land auf inzwischen 3 x 52 = 156 Touren: zum Entdecken in drei wunderschönen Bänden. Der erste , für einige Zeit vergriffen, trägt den neuen Titel "Zu Fuss. Andacht an der Steilwand".

Der zweite Band heisst weiterhin "zu Fuss 2".

Heute endlich erscheint der nächste und - vorderhand - letzte Streich:
"Zu Fuss. Die verschwundene Steilbahn." *****

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Montag, 5. April 2010

Zur Zukunft von Ostern

"Mehr Good News": Das wollte die katholische Kirche der Schweiz verbreiten. Offenbar wurden bereits 500 Plakate gedruckt, gestaltet vom Zürcher Star-Designer Beda Achermann. Vorab wurden die Sujets im Internet gezeigt. Nachdem die Zeitung "Sonntag" darüber berichtet hatte, ist den Bischöfen und Priestern aber bewusst geworden, dass "Mehr Good News" vielleicht doch nicht perfekt zur aktuellen Nachrichtenlage passen. Prompt haben sie reagiert. und zumindest ihre Webseite, die sie zuvor extra unter dem Namen www.mehrgoodnews.ch reserviert haben, vom Netz entfernt. Ob die Plakate trotzdem und tatsächlich aufgehängt werden? Wir werden es sehen oder eben nicht sehen.

Freitag, 2. April 2010

Zur Zukunft des Buchs

Das Schöne am Karfreitag: Man hat Zeit für die NZZ vom Donnerstag. Und liest einen Artikel von Cora Stephan über die Zukunft des Buchs.

Dort stösst man zuerst auf eine Erkenntnis zur Gegenwart des Buchs:

"Das Teure am Buch ist nicht seine gegenständliche Existenz. Die Druckkosten sind marginal in Relation zu den bis zu 50 Prozent vom Buchpreis, die an den Buchhandel gehen."

Hat man das einmal begriffen, wird auch klar, wem die höchste Gefahr lauert:

Aurorin Cora Stephan: "Es sind nicht die Autoren, die sich vorm E-Book am meisten fürchten müssten, sondern vor allem der Buchhandel."

Überdies habe die Zukunft bereits begonnen: "Es wird Amazon sein, der Online-Handels-Riese, der das Bündnis zwischen Buchhandel, Verlagen und Autoren zerschlagen könnte. Amazon stellt seit kurzem eine Plattform zur Verfügung, auf der Autoren ihre Bücher selbst veröffentlichen können – und zwar auch ohne Verlag. Man will dabei die Autoren mit 70 Prozent am Erlös beteiligen (zum Vergleich: An den Buchhandel gehen bis anhin um die 50 Prozent). Auch Apple verhandelt momentan mit den sechs grössten amerikanischen Verlagsgruppen über ähnliche Konditionen. Eine Revolution? Zweifellos. Nur in Europa versucht man die Sache zu verschlafen."

Vorläufiges Fazit von Cora Stephan : "Gedruckt wird nur noch, was sich in seiner digitalen Form bereits bewährt hat – und auch nur, wenn der Leser es will. Was dann noch auf einem Büchertisch landet, ist es wert, ins Regal gestellt zu werden.

So wird es womöglich weiterleben: DAS BUCH."



Der NZZ-Artikel im Volltext

Donnerstag, 1. April 2010

Neulich traf ich Daniel Albrecht


Ich sprach mit ihm über das Leben nach und mit einer Hirnverletzung.

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