Montag, 22. Juni 2009

Favori Broulis

Wenn ich wetten müsste, wer zum Nachfolger Pascal Couchepins gewählt wird, würde ich alles Geld auf Pascal Boulis setzen.

Ich sehe keinen Grund, ausgerechnet die CVP ausgerechnet jetzt mit einem zweiten Sitz zu belohnen. Ich sehe auch keinen Anlass, mit den Grünen eine nächste Kleinpartei in die Regierung zu locken. Nach der Abwahl Blochers und der Demütigung der SVP werden alle andern Parteien alles tun, damit die minimale politische Stabilität, die heute besteht, erhalten bleibt. Überdies ist Pascal Broulis eindeutig Romand, eindeutig ein Exekutiver, und sogar jung genug, dass der alte Pelli still bleibt. Es ist auch nicht unbedingt ein Nachteil, wenn Boulis kein Deutsch sprechen kann. Er muss nur Deutsch verstehen, das genügt.

Zum Kennenlernen

Freitag, 19. Juni 2009

Ich binge, also bin ich nicht

Soeben die Alternative zu google.com getestet. Und dabei getan, was alle tun. Den eigenen Namen eingegeben. Und erkannt: Beim googlen komm ich besser weg. Viel besser. Aber ich bleibe dran und werde bei bing.com wieder vorbeischauen. Und sei es nur zum nächsten Test.

Mittwoch, 17. Juni 2009

Rettet den Iran!

Die Berichterstattung aus Teheran werde in diesen Tagen behindert, lese ich heute als zahlender Kunde desTages-Anzeiger. Die Berichterstattung im Tages-Anzeiger selber kann davon kaum betroffen sein: Zuständig ist Astrid Frefel, die in Kairo sitzend durchaus Interessantes zu erzälen hat. Aber selbst diese Beobachtung aus der Ferne wird demnächst behindert werden: Laut der Internet-Seite "Rettet denTagi!" gehört Astrid Frefel zu den Opfern der Sparmassnahmen.

Montag, 15. Juni 2009

Die Altlast der PK Rieter

Wer erinnert sich an Jürg Maurer, den "frechsten Pensionskassenverwalter der Schweiz"? Der war doch mal im Dienst der Firma Rieter. Mit Betonung auf war. Seit einiger Zeit ist er verschwunden. Und mit ihm hat sich der formidable Zustand der Rieter Pensionskasse in Luft aufgelöst. Ihr Deckungsgrad sackte innert Jahresfrist von mehr als 142 Prozent auf weniger als 98 Prozent ein. Das scheint mir Minus-Weltrekordverdächtig!

Samstag, 13. Juni 2009

Migros, Apple & Co. in Zeiten der Deflation

In der Deflation sinkt das allgemeine Preisnivau. In der Schweiz derzeit im Tempo von 0,5 Prozent. Da wir Konsumenten das wissen, halten wir uns zurück. Und warten mit Einkaufen ab, bis die Preise noch weiter gesunken sind.

Die Migros reagiert nun ein M schneller. Sie gibt an ihre Cumulus-Kunden ein Coupon-Büchlein ab. Darin gibt's Gutscheine für 10 Prozent Rabatt aufs ganze Sortiment, die man Woche für Woche einlösen darf. Der erste Coupon ist gültig bis 21. Juni, der zweite vom 22. bis 28. Juni, der dritte vom 29. Juni bis 5. August. Die Botschaft ist klar: Warten Sie nicht, bis die Preise noch tiefer sinken! Sondern lösen Sie Ihre Gutscheine ein, bevor diese verfallen sind.


Auch der Computer-Hersteller Apple reagiert auf die Deflation. An der jüngsten, wie immer mulitmedial übertragenen Konferenz gab's im Gegensatz zu früher kaum mehr technische Neuheiten. Dafür die Ankündigung von endlich sinkenden Preisen.

Wie hiess das Motto des alten Tagi, der seit Jahren gleich teuer ist?
"Wir bleiben dran!"

Freitag, 12. Juni 2009

Stufe 6

Das Virus sei "mild", "gut heilbar", und dennoch ruft die WHO die höchste von sechs Pandemie-Stufen aus: Stufe 6.

Da frag ich kleiner Blogger mich, was passiert , wenn es noch schlimmer kommt?

Dann tritt der Schweizer Gesundheitsminister P.C. zurück. Was er soeben etwas voreilig getan hat.

Mittwoch, 10. Juni 2009

An den Pranger!

Ob Raser, Abzocker, Hooligans, es gibt ein probates Mittel, das nach Mittelalter tönt, aber sogar bei Marcel Ospel Wunder wirkt.

Zum Thema

Montag, 8. Juni 2009

P.S.

Sonntag Vormittags lese ich immer das kleine Kunststück von Peter Schneider auf der Titelseite der SonntagsZeitung. Klug, witzig, aktuell, kurz.



Sonntag Abends sah ich bisher jeweils die grosse Kiste Giaccobo/Müller. Aber jetzt kommt die Sommerpause, die zu meinem Glück bis 11. Oktober dauern wird. Vielleicht denken sich die beiden während dieser kurzen Pause sogar ein paar neue Scherze aus. Zuletzt ging es meistens nur noch um die die beiden selber: um Giacccobo/Müller. Laut, öd, voraussehbar.

Sonntag, 7. Juni 2009

C.S.

Warum lesen wir eine Krankengeschichte?

Vermutlich weil wir wir erfahren wollen, wie andere Leute mit ihrem Schicksal umgehen, das schlimmer ist als das eigene,mit dem wir bisweilen hadern.

Ich habe in den letzten beiden Wochen das Schlingensief-Buch gelesen, viel Trost und einige sehr schöne, eigentlich triviale Stäze gefunden. Schon der Titel ist eine Wucht:

"So schön wie hier kanns im Himmel gar nicht sein!".

Kein Spruch für den Kalender. Aber ein Motto für jeden Tag, das über den heutigen hinaus reicht.

Samstag, 6. Juni 2009

Über Humbug

Ich habe nun für zwei Wochen Ruhe gegeben. Eine Denkpause eingelegt. Keinen Post mehr gesetzt. Und dabei die Erkenntnis gewonnen: Auch ich rede zu viel. Auch ich schreibe zu viel. Und trage auf diese Weise dazu bei, dass die Welt mit Bullshit überschwemmt wird. Nicht nur im Internet, sondern auch in Zeitungen, für die wir Geld bezahlen.

Was hilft dagegen? Bücher lesen? Wer will, kann dieses kleine Buch lesen. 80 Seiten dünn. Dort steht genau dieser Gedanke drin und noch ein par zusätzliche. Auf deutsch: Über Humbug


Oder sollen wir ins richtige Theater gehen? Heute vor einer Woche stand ich spontan an der Kasse am Schauspielhaus Zürich. Es waren nicht sehr viele Leute da, Es gab noch jede Menge Tickets. Am Ende der Vorstellung wusste ich, warum: Es war leider keine mitreissende Inszenierung, sondern einer der vielen Schlusspunkte der Ära Hartmann, die das spärliche zahlende Publikum kalt gelassen haben. Nun kann man sagen: Das Stück war nicht vom Meister selber inszeniert, sondern von Werner Düggelin, der ohne jede Zweifel einmal ein Meister gewesen war - früher.
Aber ich habe in den letzten Jahren auch einige moderne Stücke von Hartmann gesehen und muss gestehen: Mir blieb keines in guter Erinnerung haften.


Ein paar Tage später hat der gross gewachsene, Deutsch sprechende, direkt am Zürcher See wohnende und diese Stadt als Sprungbrett benutzende Hartmann via Tages-Anzeiger uns allen ein paar Stätze hinterlassen, die, wenn ich streng wäre, zur Kategorie "Bullshit" zählen würde. Dabei finde ich es eigentlich nur schade, dass Hartmann solche Produktionen nie auf die Bühne brachte.