Samstag, 23. Februar 2013

Kapitalroman

Dies ist kein Kriminaloman über die Finanzkrise. Es ist ein Roman, der während der Finanzkrise spielt. Atemberaubende Geschichten aus dem Hier und Jetzt. Alles handelt zwischen 2007 und 2008 an einem einzigen Ort: einer Strasse in London. Keine arme Gegend, die Immobilienpreise explodieren und brechen ein. Alle Figuren, die in diesem Roman vorkommen, wohnen hier: ein junger Fussball-Star aus Afrika mit seinem Vater. Ein einheimischer Investment-Banker mit Frau. Eine Grossfamilie aus Pakistan, die den Laden um die Ecke führt. Eine alte Frau, die in den Tod begleitet wird von ihrer Tochter, deren Sohn wiederum Kunst macht. Aktionskunst, die am Rand mit dieser Strasse in London zu tun hat. Vergleiche sind immer heikel aber: Wer Tom Wolfes «Fegefeuer der Eitelkeiten» verschlungen hat, muss diesen Roman lesen. Unbedingt! Und dass es dieses Meisterwerk in unsere Bestseller-Liste geschafft hat, beweist: Die Schweiz ist keine Insel. Wir stecken mittendrin. Wir wollen wissen, was läuft.

Dienstag, 5. Februar 2013

Wie glaubwürdig ist Economiesuisse?

Eine Annahme der Minder-Initiative gefährde Arbeitsplätze, behauptet Economiesuisse, filmisch unterstützt vom hippen Künstler Michael Steiner ("Mein Name ist Hase"). Das ist natürlich Blödsinn. Ob die Abzocker-Initiative oder der Gegenvorschlag durchkommt, hat keien Einfluss auf die Konjunktur.

Mit dieser absurden Propaganda stellt sich der Wirtschaftsdachverband selber ins Abseits.Wie bitte soll Economiesuisse die beiden kommen Abstimmungen über die Personen-Freizügigkeit gewinnen, wenn sie schon jetzt den Teufel an die Wand malt?

Ohne die Einwanderung von europäischen Fachleuten wird es für die heimische Industrie aber tatsächlich schwierig. Weil ohne Zuwanderung die inländischen Löhne steigen. Das mag schön sein  für die inländischen Arbeitnehmer, ist aber weniger schön für die inländischen Arbeitgeber. Ihre Gewinne sinken, und damit auch ihre Investitionen. Dann findet das "Grounding" statt.

Wer erinnert sich noch an die 90er Jahre? Da gab es in der Schweiz praktisch kein Wachstum mehr, jeder kleinste Aufschwung wurde, weil keine Kontingente mehr frei waren, von einer Lohn-Spirale erstickt.

Wenn Econocmiesuisse eine derartige Planwirtschaft in Zukunft verhindern will, dann müssen unsere Wirtschaftsführer an die Säcke - und die Arbeitsplätze-Keule heraus holen.Aber erst dann.

PS: Ich persönlich werde "Ja" sagen zur Abzocker-Initiative. Nicht weil ich von ihr überzeugt bin. Sondern einfach aus Protest gegen die Vasellas, Ospels und Blochers dieser Schweiz.

Montag, 4. Februar 2013

Konrad Hummler is back

Der gestrauchelte Priatbankier, gewesene NZZ-Verwaltungsratspräsident und gefeierte Autor von Anlage-Kommentaren mit Kult-Charakter : Konrad Hummler publiziert wieder. Im "Schweizer Monat" wagt er unter dem Titel "Die Schweiz, die USA und der Rest der Welt", was er nach US-Recht und seinem Schuld-Eingeständnis offensichtlich noch darf: Er schreibt eine brave Abhandlung, mit der er niemandem auf die Zehen tritt, zuletzt der Weltmacht Nummer 1. Keine Beleidigungen mehr, über die wir uns früher köstlich amüsieren durften.Eine einzige - harmlose! - Spitze habe ich entdeckt  gegenüber den USA und ihrem Schuldenschlendrian, ermöglicht durch die Weltwährung Dollar.

Im weiteren gibts ein paar allgemeine Bemerkungen zu den  "Fehleinschätzungen" der Player in der Schweiz, die wir mit etwas Phantasie als Selbstkritik interpretieren dürfen.

Es ist ein Jammer, wie gefangen der ach so unabhängige Chef-Stratege heute ist.

Online gibt nur eine Zusammenfassung. Viel mehr steht auch im ganzen Text nicht drin.

Samstag, 2. Februar 2013

Stunde Null

Ulrich Ochsenbein war der Erfinder der modernen Schweiz. Trotzdem war Ulrich Ochsenbein lange - zu lange - ein völlig unbekannter Name. Bis Rolf Holenstein im September 2009 seine Biografie heraus brachte. Die Wirkung: Heute kennt man Ochsenbein. Der Mann erhielt sogar sein kleines, aber verdientes Denkmal in der Geburtsstadt Nidau, enthüllt von Bundesrat Schneider-Ammann.

Zur Zeit arbeitet Rolf Holenstein am Nachfolger. Diesmal geht es um die Erfindung der modernen Schweiz.

Gerade 51 Tage und Nächte erhandelten zwei Dutzend Staatsmänner mit ihrem genialen  Präsident Ochsenbein - und dann war das Wunder vollbracht: die isolierte und blockierte Schweiz verwandelte sich in die erste und vorerst einzige demokratische Republik Europas.

Wie konnte diese "Stunde Null" gelingen?

Dazu gibt es handschriftliche Privatprotokolle und Geheimberichte. Rolf Holenstein hat sie zum  ersten Mal in Druckschrift transkribiert und wird sie jetzt öffentlich machen: Es entsteht eine fesselnde  Geschichte der wichtigsten Personen in der wichtigsten Phase der Schweizer Demokratie.

Das Buch erscheint im November 2013. Hier gehts zur Vorschau.

Bereits in den nächsten Tagen eröffent Rolf Holenstein sein Blog: (Link folgt). Ich freue michauf  seine Werkstattberichte.

Und falls jemand die fulminante Ochsenbein-Biografie verpasst haben sollte: Hir gehts zum Buch.