Donnerstag, 27. September 2012

Neulich traf ich Domenico Blass

Wir sassen auf seiner Terrasse am rauschenden Bach, sprachen ein bisschen über Giacobbo/Müller und hatten es lustiger, als man hier nachlesen könnte.

Donnerstag, 20. September 2012

An Europas Grenze

Bis heute haben wir in unserem Echtzeit Verlag fünfzig Bücher herausgebracht, auf die wir stolz sind.

Auf das neuste sind wir besonders stolz. Die grosse Reportage "An Europas Grenze" ist ein Musterbeispiel, wie wir unsern Verlag verstehen. Wir machen Bücher, die sehr nah beim Journalismus sind. Wir sind schnell: Der Name Echtzeit ist unser Programm. Wir schaffen Übersicht in der Aktualität.

Der arabischer Frühling mit den so genannten "Flüchtlingswellen" - wir alle können  oder müssen alles  in der Zeitung lesen. Wir hören am Fernsehen von "Drohnen im Tessin", die es nicht gibt. Wir ahnen, wie dramatisch die Lage in Griechenland sein könnte. Wir werden - um es etwas pathetisch zu sagen - uns nie davon stehlen können, wir hätten nichts davon gewusst.

Dafür danken wir Kaspar Surber. Er hat es geschafft,die grosse Aussenpolitik und die kleinliche Innenpolitik in ein schmales Buch zu fassen. Er ist den Leuten, die zu uns flüchten,ein paar Schritte entgegengekommen. Er hat mit ihnen gesprochen. Er hat sich für sie interessiert. Und er gibt ihnen damit eine Stimme.

Wir vom Echtzeit Verlag haben keinen Moment gezögert. Wir kannten Kaspar bis dahin nur vom Lesen in der WoZ.  Gerade darum wussten wir genug: Er kann schreiben. Er kennt das Thema.

Sein "Bericht", wie Kaspar sein Buch bescheiden nennt,  enthält auch drei Foto-Strecken. Schon als er das erste Mal zu uns kam, haben wir über Fotos gesprochen. Er brachte welche mit. Er erzählte uns, wie diese Fotos entstanden sind. Damit erzählte er uns gleich den Inhalt seines Buches. Es gibt verbotene Bilder aus Lampedusa, geknipst von einem tunesischen Flüchtling. Daneben Fotos von einem Profi von PARIS MATCH. Dank diesen Fotos ist eine Rückschaffung von Flüchtlingen durch die italienische Grenzpolizei via Schiff über Meer direkt an die libysche Polizei  dokumentiert. Diese Aktion wurde später sogar von den Richtern in Strassburg verurteilt.Weil die  Betroffenen keine Gelegenheit gehabt hätten, überhaupt ein Asylgesuch zu stellen.

Von all dem handelt dieses Buch. Am Ende steht das erste offizielle Interview mit dem Chef der Europäischen Grenzschutzorganisation Frontex mit Sitz in Warschau. Um ehrlich zu sein: Ich wusste bis vor kurzem gar nicht, dass es Frontex gibt.

Vernissage: Heute im Club Helsinki, Zürich, 21 Uhr.

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Montag, 17. September 2012

SVP

Mein Freund Christof arbeitet als Berufsberater bei einem RAV für Arbeitslose. Er erzählte mir neulich: 

Bei Klagen über "Mobbing" oder "Burn-Out" werde er hellhörig.. Man müsse ja nicht gerade von "eingebildeten Kranken" reden oder ""Faule Ausreden" orten, wie es namhafte Politiker tun.Aber seine Erfahrungen zigen, dass es sich leider meist um schwer vermittelbare Personen (abgekürzt SVP) handle.

Sonntag, 9. September 2012

Bald schreiben wir alle alles klein

Wir müssen uns nur einbisschen anstrengen, dann sind wir so weit wie Griechen, Spanier, Italiener, Amerikaner. Was die  tun, können wir auch. Sofern wir uns etwas erlauben: das substantiv klein zu schreiben, ohne dass dies ein fehler ist.

Was ich damit meine? Siehe NZZ am Sonntag. Heute.  Seite 21

Donnerstag, 6. September 2012

Achtung: Jetzt kommt der Crash!

Es gibt Leute, die beherrschen die Kunst des klaren Denkens samt der Kunst des klaren Handelns. Ich nicht. Aber ich habe im ersten Band dieser beiden Bestseller geblättert. Und dabei gelernt:


Mich überkommt regelmässig das Gefühl der krassen Selbstüberschätzung. Ich gebe Prognosen ab, die selten zufällig eintreffen. Und meistens systematisch nicht.

Unser aller Lehrer Dobelli gibt mir gratis einen Tipp, wie ich meinen peinlichen Hang zum blasiert übersteigertem Selbstvertrauen kontrollieren könnte: Ich soll ein Tagebuch schreiben, und dann später selber testen, welche Kunst ich nicht beherrsche.

Genau das tue ich doch. Ich schreibe dieses Blog und gebe ungefähr jede Woche öffentlich eine Prognose ab. Selten erfüllt sie sich zufällig, meistens irre ich mich systematisch.

Heute, am 6. September 2012, zum Beispiel boomen die Börsen. Ich rate seit mindestens 31. Dezember 2011 dringend vor Aktien ab. Wer das Gegenteil getan und Aktien gekauft hat, könnte nun eine fette Belohnung einstreichen - sofern man oder frau seine Aktien heute tatsächlich verkauft. Was ich tun würde, nun aber nicht kann, weil ich (fast) keine Aktien mehr habe.

Dasselbe mit den Wechselkurs-Ziel der Nationalbank. Heute vor einem Jahr, am 6. September 2011, hatte der der damalige Präsident Hildebrand  seinen (fast) letzten grossen Auftritt, den ich nicht etwa kommentiert habe. Sondern ich gab eine Prognose ab (hier). Welche, wen wundert's, nicht eingetreten ist. Noch nicht. 

Dasselbe mit meinen Aktien-Prophezeiungen. Der Crash, den ich seit Monaten prognostiziere,  kam nicht. Noch nicht.  Irgendwann kommt er doch, so viel wissen wir aus Erfahrung.  Und dank Dobelli!