Bis heute haben wir in unserem Echtzeit Verlag fünfzig Bücher herausgebracht, auf die wir stolz sind.
Auf das neuste sind wir besonders stolz. Die grosse Reportage "An Europas Grenze" ist ein Musterbeispiel, wie wir unsern Verlag verstehen. Wir machen Bücher, die sehr nah beim Journalismus sind. Wir sind schnell: Der Name Echtzeit ist unser Programm. Wir schaffen Übersicht in der Aktualität.
Der arabischer Frühling mit den so genannten "Flüchtlingswellen" - wir alle können oder müssen alles in der Zeitung lesen. Wir hören am Fernsehen von "Drohnen im Tessin", die es nicht gibt. Wir ahnen, wie dramatisch die Lage in Griechenland sein könnte. Wir werden - um es etwas pathetisch zu sagen - uns nie davon stehlen können, wir hätten nichts davon gewusst.
Dafür danken wir Kaspar Surber. Er hat es geschafft,die grosse Aussenpolitik und die kleinliche Innenpolitik in ein schmales Buch zu fassen. Er ist den Leuten, die zu uns flüchten,ein paar Schritte entgegengekommen. Er hat mit ihnen gesprochen. Er hat sich für sie interessiert. Und er gibt ihnen damit eine Stimme.
Wir vom Echtzeit Verlag haben keinen Moment gezögert. Wir kannten Kaspar bis dahin nur vom Lesen in der WoZ. Gerade darum wussten wir genug: Er kann schreiben. Er kennt das Thema.
Sein "Bericht", wie Kaspar sein Buch bescheiden nennt, enthält auch drei Foto-Strecken. Schon als er das erste Mal zu uns kam, haben wir über Fotos gesprochen. Er brachte welche mit. Er erzählte uns, wie diese Fotos entstanden sind. Damit erzählte er uns gleich den Inhalt seines Buches. Es gibt verbotene Bilder aus Lampedusa, geknipst von einem tunesischen Flüchtling. Daneben Fotos von einem Profi von PARIS MATCH. Dank diesen Fotos ist eine Rückschaffung von Flüchtlingen durch die italienische Grenzpolizei via Schiff über Meer direkt an die libysche Polizei dokumentiert. Diese Aktion wurde später sogar von den Richtern in Strassburg verurteilt.Weil die Betroffenen keine Gelegenheit gehabt hätten, überhaupt ein Asylgesuch zu stellen.
Von all dem handelt dieses Buch. Am Ende steht das erste offizielle Interview mit dem Chef der Europäischen Grenzschutzorganisation Frontex mit Sitz in Warschau. Um ehrlich zu sein: Ich wusste bis vor kurzem gar nicht, dass es Frontex gibt.
Vernissage: Heute im Club Helsinki, Zürich, 21 Uhr.
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Osterfingens Stolz
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