Mittwoch, 30. März 2011

Zur Verpolitisierung der Nationalbank

Dass Politiker sich an das Geld der Zentralbank heran machen, ist nicht neu. Das kennen wir von manchen Bananrepubliken oder säbelrasselnden Diktatoren.

Aber in der Schweiz?

Da spielt der gleichen Mechanismus auch. "Umverteilung" lautet das Motiv. Früher wollte die Linke mit Hilfe der Nationalbank-Gewinne die AHV retten. Heute kommt der Angriff aus der nationalkonservativen Ecke. Diesmal geht es um die Sicherung der Subventionen zu Gunsten der Bauern und der Randregionen.

Schon die Verteilung der Golderlöse der Nationalbank wurden dazu benutzt, die Inner- und Ostschweizer Wählerhochburgen der SVP zu alimentieren. Das wird meistens grosszügig unterschlagen und selten offen erklärt.Ich habe das vor fünf Jahren versucht, ausgerechnet in der "Weltwoche".

......Mehr


Montag, 28. März 2011

Wer ist hier der "Falschmünzer"?


Der Journalist Roger Köppel, der meines Wissens nicht Ökonomie studiert hat, wirft Philipp Hildebrand, dem obersten Chef der Nationalbank, vor, dass er nicht Ökonomie, sondern Politologie studiert habe, also von der Vokswirtschaftslehre wenig verstehe und soeben das "Volksvermögen" verspekuliert habe. Der Journalist Daniel Binswanger, der meines Wissens auch nicht Ökonomie studiert hat, wirft via "Magazin" Roger Köppel vor, dass dieser von Ökonomie keine Ahnung habe und deswegen einen Philipp Hildebrand besser nicht als "Falschmünzer" brandmarke. Dr. jur. Christoph Blocher wiederum, der Grosse Einflüsterer der "Weltwoche" im Vordergrund, steht unter hintergründiger Einflüsterung seines früheren Geschäftspartners und heutigen Weltwoche"-Kolumnisten Kurt Schiltknecht, der den Rang eines "Professors" trägt, was für einmal kein Schimpfwort ist.

Ich, der selber Ökonomie studiert hat, wage die Einschätzung, dass Schiltknecht, bei dem ich an der Universität Basel einige Seminare besucht habe, zwar seine neuesten Kolumnen nicht mehr in jedem Fall konzis verfasst, von der Sache aber mehr versteht als Roger Köppel und Daniel Binswanger zusammen.


Zum Glück gibt's noch Ökonominnen und Ökonomen, die fachlich wie sprachlich fein argumentieren. Ich empfehle den Kommentar von Monika Bütler: Volltext

Samstag, 26. März 2011

Was ist Kernkraft?

Es gab mal eine Zeit, da nannte man ein Atomkraftwerk Atomkraftwerk. Dann erfanden die Befürworter ein neues Wort dafür: "Kernkraftwerk", abgekürzt KKW.

Das war ein typisches Tarnwort und überdies unpräzis. Wenn schon, hätte man von einem Kernspaltungskraftwerk sprechen müssen.

In diesen Tagen reden fast alle Klartext. Ein Atomkraftwerk ist wieder ein Atomkraftwerk, abgekürzt AKW. Und alle wissen, was damit gemeint ist.

Schliesslich war eine Atombombe auch immer eine Atombombe. Und nie eine "Kernbombe". Denn mit einem Apfel oder einer Birne hat eine Bombe so wenig zu tun wie Mühleberg (hoffentlich!) mit Fukushima.

Frei aus der Erinnerung zitiert nach
Wolf Schneider: "Deutsch für Profis"

Dienstag, 22. März 2011

Die Atomkraft und der Staat

Grossbanken sollen für das Gross-Risiko, das sie für den Fianzmarkt darstellen, selber haften. Dann gäbe es keine zwei so grossen Banken mehr, welche die Schweizer Steuerzahler in der Not retten müssen.

AKW-Betreiber sollen für das Restrisiko, das sie bergen, haften. Dann gäbe es in der Schweiz und anderswo bald keinen Atomstrom mehr. Weil keine Versicherung der Welt so etwas übernimmt.

Warum verlangen jetzt alle, dass der Staat AKW's verbietet? Es würde genügen, wenn der Staat die AKW-Betreiber zur Schadensversicherung verpflichtet.

Mehr von der NZZ

Freitag, 18. März 2011

Zum Kartell der Buchhändler und Verleger

Der Schweizerische Buchhändler- und Verleger-Verband hat mit seiner jahrelangen und Millionen-teuren Kampagne nun also doch noch Erfolg gehabt: Die Buchpreisbindung wird von Staates wegen wieder eingeführt. Das zeigt zweierlei:

- wie weit weg sich diese Leute von der Internet-Realität entfernt haben. Mehr....

- Wie wenig Buchhändler und Buchverleger gemeinsam haben.

Dass Buchhändler den Preis-Wettbewerb unterbinden wollen, ist nur logisch.

Dass Buchverleger bei diesem unfairen Spiel mitmachen, ist dumm. Verleger müssen nachrechnen, wie wenig Gewinn übrig bleibt, nachdem die Buchhändler ihre fixen Margen eingezogen haben.

Wenn die Buchhändler und Verleger heute gemeinsam mit einem Gläschen auf ihren "Sieg" anstossen, wünsche ich: Prost

Und wiederhole meine Prognose zum vorläufig letzten Mal:

In drei bis fünf Jahren gibt es in der ganzen Schweiz vielleicht noch drei bis fünf Lokale, in denen gedruckte Bücher käuflich sind. Wer das nicht lesen will, wird seinen Laden trotzdem schliessen müssen.

Dienstag, 15. März 2011

GAU, GAUer am GAUsten

Max Firsch zum Super-GAU:

"Katastrophen kennt allein der Mensch,
sofern er sie überlebt; die Natur kennt keine Katastrophen."

aus: Der Mensch erscheint im Holozän

Montag, 14. März 2011

Pause


Was soll man noch bloggen in diesen Tagen?

Zur Zeit lese ich ein Buch von Max Frisch, was ganz gut seinen Jubiläen passt. "Der Mensch erscheint im Holozän", das ganz gut zu den Bildern aus Japan passt.

So long.

Mittwoch, 9. März 2011

Die Welt entdecken. Discover the World









Die Künstlerin Isabelle Krieg gibt im Eigenverlag ein dünnes Buch heraus. Es gerät in die Hände meines Freunds Wendelin Hess und begeistert ihn auf den zweiten Blick. Ein grosses Werk, das ohne ein einziges Wort auskommt. Jetzt verlegt es unser kleiner Echtzeit Verlag neu: Es soll die Welt erobern.

Bestellen

Freitag, 4. März 2011

Zur Buchpreisbindung

Es scheint, dass der Schweizer Buchhandel sein Ziel erreicht und das Preiskartell bewahren kann. Das hilft zwar niemandem, zuletzt den Autorinnen und Autoren, die das "Kulturgut Buch" schaffen.
Aber es wird auch den Buchhändlerinnen und Buchhändlern selber nichts nützen. So wie es bald keinen einzigen Platten- und CD-Läden mehr gibt, so werden Buchläden verschwinden. Alle.

Ist das schlimm?

Nein. "Musik" gibt es weiterhin. Nur in anderer Form. Wir laden uns das "Kulturgut" herunter. Manchmal zahlen wir sogar dafür.

Läuft es mit "Büchern" irgendwann ähnlich?

Falsch. Es läuft heute schon so.

Mehr...