Immer wieder werde ich gefragt, ob es meine Bücher auch in elektronischer Form gebe. Endlich kann ich mit "Ja" antworten. Unser kleiner Echtzeit-Verlag bietet, vermutlich als erster Buchverlag der Schweiz, eine App für iPad an. Dort drauf gibt es alle unsere Bücher zur Ansicht. Und eben: Ein paar Exemplare zum Kauf.
Darunter: Mein Buch "Klassenwechsel" - Wie Kinder es weiter bringen als ihre Eltern.
Das E-Book kostet 19 Franken, das gedruckte Buch 28 Franken.
Jetzt kann man mir natürlich vorwerfen, ich sei inkonsequent. Bekanntlich bin ich kein Fan von Steve Jobs. Ich empfinde ihn als ziemlich eitel und mutmasslich gierig, während Bill Gates immerhin grosszügig spendet. Selbst bei meinem ersten E-Büchlein kassiert Appple eine satte Marge von 30 Prozent. Das sind 20 Prozent mehr als mein Autorenhonorar.
Warum geht unser kleiner Echtzeit Verlag trotzdem zu Apple, dem grössten Konzern der Welt?
Weil im App-Store für den Verlag immerhin 70 Prozent übrig bleiben. Anders beim Schweizer Buchhandel: Hier bleiben dem Verlag kümmerliche 46,5 Prozent, mit denen der Verelag den Druck, die Gestaltung, das Lektorat und das Korrektorat samt dem Autorenhonorar zahlen müsste.
So gesehen fördern Apple & Steve Jobs die Kultur - während die Schweizer Gross- & Kleinhändler still abzocken.
Vor allem aber zeigt dieses Rechen-Exempel, welche Konsequenzen die digitale Welt haben wird: Nicht unbedingt die Verlage werden untergehen. Aber die Buchhandlungen.
In der Musikindustrie ist dieser Trend bereits Geschichte: CD-Läden gibt es praktisch keine mehr.
Im Film-Business steht das Gleiche bevor: Kinos braucht es bald auch keine mehr. Trotzdem werden hoffentlich auch in Zukunft Filme gedreht. Zum Beispiel über das (zu) kurze Leben von Steve Jobs.
Strässchen des Grauens
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Wanderstart am Bahnhof Neuhausen-Rheinfall.Gern wären wir vom überfrorenen
Perron direktmit dem Lift zum Rheinfall hinabgefahren.Gestern wanderten wir
von ...
vor 12 Stunden
1 Kommentar:
Herzlichen Glückwunsch!
Bloss: Wieso eine App und keine E-Books via iBooks Store? Ist es selbst für einen professionellen Anbieter wie Sie zu schwierig in den iBooks Store zu gelangen?
(In den Kindle Store gelangt man vergleichsweise einfach, beim iBooks Store hingegen muss man wohl Amerikaner sein oder über einen Intermediär in Amerika verfügen.)
Weil im App-Store für den Verlag immerhin 70 Prozent übrig bleiben.
Ich fürchte, für Schweizer App-Anbieter sind es eher etwa 58 Prozent. Aber immerhin! :)
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