Montag, 11. Mai 2009

Deflationäres Dumping

Gestern berichtete die SonntagsZeitung darüber, wie die mit Staatsgeldern gerettete UBS mit Dumping gegen ihre Konkurrenz antritt. Zum Beispiel mit Billigst-Hypotheken, bei denen die UBS gerade noch 0,2 Prozent auf den offiziellen Libor draufschlägt. So macht die nach wie vor grösste Bank der Schweiz Geschäfte, bei denen von vornherein klar ist, dass sie kein Geld verdienen kann.

Heute berichte ich, wie die Migros-Tochter Ex Libris dasselbe Prinzip mit meinem neuen Buch durchspielt.

Bei Ex Libris kostet es SFr. 19.60.

Zuvor kauft es Ex Libris bei einem Zwischenhändler ein, der Fr. 12.60 pro Exemplar bezahlen muss.
Daraufhin treten weitere Kosten hinzu:

2 Franken fürs Porto
1 Franken für die billigste Verpackung
2 Franken für die Rechnungsstellung und Zahlungskontrolle etc.
2 Franken für den Transport des Buchs, die Zwischenlagerung, die Abwicklung des Versands.


Summa summarum belaufen sich die Kosten auf mindestens Fr. 19.60 pro Buch - womit klar ist, dass Ex Libris von vornherein kein Geld verdienen kann.


Wer als Kund darauf achten möchte, dass auch unser Verlag etwas verdienen und weiterhin Bücher produzieren kann, kaufe mein Buch bitte hier. Danke!

1 Kommentar:

C. Quintus M. hat gesagt…

Das sehe ich etwas anders, etwa so wie Sie seinerzeit in ihrer Kolumne vom 03.09.2007 in der Weltwoche:

"In einem besonderen Marktsegment kehrt die Migros sogar zurück zur Dutti-Regel, wonach man aufsehenerregend billiger sein muss als alle andern. Seit dem Fall der Buchpreisbindung bringt Ex Libris alle Bücher mit 15 Prozent Rabatt unters Volk, die Bestseller mit 30 Prozent. Dies ist, entgegen der reflexartigen Proteste des Kultur-Establishments, kulturverträglich. Denn die Verlage erhalten keinen Rappen weniger, Ex Libris ist billiger, weil es dank des Internethandels einige Kosten einsparen kann."

PS: Bin erfreut, Sie wieder schreibend zu wissen und Sie wieder lesen zu können.