Montag, 28. Juli 2008

Muschges Gekuschel

Am vergangenen Freitag überflog ich einen Artikel von Adolf Muschg im Tages-Anzeiger. Ich regte mich kurz auf, bis ich beschloss: Ich bleibe ruhig und schreibe nichts.

Heute überflog ich den Artikel nochmals. Ich regte mich wieder kurz auf. Ob Bankgeheimnis, UBS oder Armee – Muschg sieht die „Schweizer Identität“ in Gefahr. Den Bundesrat konserviert er gar als „Institution“, die – ich zitiere – „Respekt“ verdiene.

Dann freute ich mich. Denn Muschg ist vielleicht ein Moralist, aber zum Glück keine moralische Autorität, wie zum Beispiel Max Frisch eine war, immerhin einer der Ersunterzeichner der Initiative zu einer Schweiz ohne Armee. Muschg's heutiges Kuscheln mit der Macht (Nef, Schmid & Kompanie) hat hingegen jene Reaktion ausgelöst, die es verdient: gar keine.

Schreibt der hohe Literat Sätze wie: Die Banken seien längst nicht mehr „unsere“ Banken, dann frag' ich kleiner Blogger mich: Wann zum Teufel waren die Schweizer Banken „unsere“ Banken ? Und kommt der Chefdenker zum Ende , die militärische Landesverteidigung habe in ihrer noch bestehenden Form etwas Müssiges, Überflüssiges, dann lob’ ich mir den Kolumnisten Christoph Mörgeli. Der sagt es immerhin gerade heraus:

Besser keine Armee als eine solche.

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