Wir Schweizinnen und Schweizer machen es einmal richtig und einmal falsch . Das haben wir gestern und heute gesehen.
Gestern fehlte es uns ein Stürmer wie
Mladen Petric.
Heute war
Ivan Raktitic, der zweite eingebürgerte Schweizer in Kroatiens Team, im Einsatz: Und wie! Nicht zuletzt dank ihm haben wir Schweizerinnen und Schweizer uns wieder einmal so richtig freuen dürfen - über eine Niederlage der andern. Wenn das so weiter geht, wird das doch noch ein schönes Turnier!
Offen bleibt die Frage, warum die eingebürgerten Schweizer aus Kroatien lieber für Kroatien spielen. So hochnäsig sind sonst nur die Deutschen, die bei uns weniger als Profis auf den nassen und glitschigen Rasen
malochen wollen, sondern zum Beispiel als Professoren an den trockenen Universitäten.
Schaut man in den Statistiken nach, wer sich gern einbürgert und wer sich weniger gern einbürgert, fällt auf: Die Deutschen pfeifen auf den Schweizer Pass, sie haben
schliesslich einen EU-Pass, während die Einwanderer aus den Nicht-EU-Ländern zu unserem Glück noch andere Präferenzen an den Tag legen. Das demonstrieren zugewanderte Türken (
Derdiyok,
Yakin,
Inler), zugewanderte
Kosovo-Albaner (Behrami),
ozugewanderte Afrikaner (
Fernandes) , zugewanderte
Kolumbianer (
Vonlanten) die am Mittwoch alle fast so
grossartig gekämpft haben wie
Raktitc heute.
Insofern hat alles seine Gerechtigkeit. Gestern verloren wir Schweizer sicher nicht wegen denen, die Schweizer werden wollten. Heute aber verloren die Deutschen wegen denen, die lieber
nicht für die Schweiz spielen wollten.
Zudem haben wir Schweizerinnen und Schweizer neulich einen der unsern so laut ausgepfiffen, dass dieser bald auch nicht mehr will. Und wenn wir bei den beiden waschechten Baslern Degen & Huggel weiter pfeifen wie bisher, dann reagieren die wie die beiden andern waschechten Basler Streller & Raktitc.
Und jetzt stellen wir uns vor, was passiert, wenn neben Rumänien und Bulgarien auch noch Kroatien, Serbien und die Türkei der EU beitreten! Wer will dann noch Schweizer werden?
Lust auf mehr? Der beste Kommentar zur EM-Leistung der Schweiz kommt von meinem Kollegen
Bruno Ziauddin
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