Sonntag, 1. Juni 2008

Abstimmungssonntag

Noch schlimmer als schlechte Verlierer sind bekanntlich schlechte Sieger. Zwar hat die SVP "nur" 36 Prozent Ja-Stimmen erreicht für ihre Einbürgerungsinitiative. Aber das ist kein Grund für Häme oder Schadenfreude, im Gegenteil. Es scheint einfach so, dass sich die neue Oppositionspartei auf das Niveau der alten Oppositionspartei einpendelt.

29 Prozent Ja erreichte die SP mit ihrer Initiative für eine soziale Einheitskrankenkasse (11. März 07)

42 Prozent Ja erreichte die SP mit ihrer Initiative Nationalbankgewinne für die AHV (24. September 06)

33 Prozent Ja erreichte die SP mit ihrer Initiative für faire Mieten (18. Mai 03)

30 Prozent Ja erreichte die SP mit ihrer Initiative für eine gesicherte AHV (Energie statt Arbeit besteuern, 2. Dezember 01)

34 Prozent Ja erreichte die SP mit ihrer Initiative für eine Kapitalgewinnsteuer (2. Dezember 01)

So gesehen sind die heutigen 36 Prozent Ja der SVP das übliche Resultat. Wären wir im Fussball und sprächen wir über die Schweizer Nationalmannschaft vor zwanzig Jahren, würden wir es eine „ehrenvolle Niederlage“, ja „Achtungserfolg" nennen.

Aber zum Glück sind wir nicht im Fussball. In sechsTagen beginnt die Euro 08, und da hat die Schweizer Nati Hoffnung auf bessere Resultate auf dem grünen Rasen als die SVP vor dem Volk. Und falls es tatsächlich klappt, so wird dies mit 100 Prozent Sicherheit den vielen Eingebürgerten zu zu verdanken sein!

PS-1: Ich verstehe jetzt, warum niemand auf Tuena wetten wollte.

PS-2: Falls die SVP eine neue Volksinitiative zur Volkswahl des Bundesrats starten möchte, melde ich mich hiermit als Erstunterzeichner. Ich würde ziemlich viel Geld wetten, dass diese Initiative mehr als die heutigen 36 Prozent Ja erreicht.

PS-3:Ich würde weiterhin ziemlich viel Geld wetten, dass Christoph Blocher, hätte das Volk die freie Wahl, nicht zum Bundesrat gewählt würde.

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